Das Tragische ist, dass diese Platte vor rund 30 Jahren richtig gut funktioniert hätte. The Holy Ghost aus Stockholm lassen Alternative- Rock einer Spielart aufleben, wie sie beispielsweise im US-Untergrund Ende der Achtziger und Anfang der Neunziger perfektioniert wurde: Dinosaur Jr, Hüsker Dü oder auch die frühen Alben der Weilheimer Schule stehen Pate für den Sound der Schweden. Und so gut das alles gemacht sein mag und so erfrischend es ist, idealistische Texte mit unverhohlener Wut auf das Konsumdiktat des Kapitalismus zu hören – es sind eben nicht nur die Hörgewohnheiten, die sich verändert haben. Es fehlt das gewisse Etwas, das dieses Minialbum zu mehr machen würden als zu acht Songs Nostalgie. Ein paar richtig gute Ideen hat die Platte: Streicher beispielsweise, die zu akustischer Gitarre die schwer verzerrten Gitarrengewitter auflockern und so
Erwartungen brechen. cu