Eine neue Show in London will den Musiker Elvis Presley wieder aufleben lassen. Der Sänger soll dabei in digitaler Form auch auf der Bühne stehen. Um die Hologrammshow zu programmieren, werden tausende private Fotos und Videoaufnahmen des Künstlers genutzt. „Elvis Evolution“ soll im November 2024 Premiere in London feiern – Gastspiele sind bislang in Las Vegas, Tokio und Berlin geplant.
Der US-Amerikaner Presley (1935-1977) sang Hits wie „Jailhouse Rock“, „In the Ghetto“ und „Love me tender“. Die Produktion werde eine Reise durch sein Leben werden, sagte der Chef des Unternehmens Layered Reality, Andrew McGuinness, dem Fernsehsender Sky News. Höhepunkt soll der Auftritt eines virtuellen Elvis sein.
In London steht bereits seit mehr als anderthalb Jahren die schwedische Popband Abba virtuell auf der Bühne – für die Konzertshow „Abba Voyage“ wurden Avatare der Musikerinnen und Musiker geschaffen (wir berichteten). Auch die US-Rockgruppe Kiss stellte bereite digitale Abbilder vor.
Während die Musikerinnen und Musiker von Abba bei ihren „Abba-taren“ selbst mitwirken konnten, ist Presley aber seit fast einem halben Jahrhundert tot. Künstliche Intelligenz (KI) soll daher helfen, eine virtuelle Version zu erschaffen. Auf die Frage, ob das Trend werde, ob etwa auch Buddy Holly oder Jimi Hendrix virtuell auferstehen könnten, sagte McGuinness, es gebe viele ikonische Künstler. „Ich glaube, es gibt aber keinen wie Elvis.“ Auf die Frage, ob es nicht seltsam sei, dass der Interpret selbst von dem Projekt nicht mehr profitiere, antwortete McGuinness, dass er mit dem Unternehmen zusammenarbeitete, das Presleys Markenrechte verwalte. Das Projekt wird nun groß beworben, es soll auch ein Themenrestaurant geben. Details zur Show sind aber noch nicht bekannt.
Wie berichtet, ist am Donnerstag Sofia Coppolas Film über Presleys Beziehung zu Priscilla, mit der er von 1967 bis 1973 verheiratet war, in die deutschen Kinos gekommen. „Priscilla“ erzählt von der Verbundenheit der beiden, aber auch von mutmaßlichen Affären und Manipulationen. Coppola beweise „erneut ein enormes Gespür für Atmosphäre, für stimmige Details, für zahllose feine Beobachtungen. Das Machtgefälle der toxischen Beziehung tritt hier auch optisch eindrucksvoll zutage“, urteilte der Kritiker unserer Zeitung. Bereits 2022 hatte Baz Luhrmann das Biopic „Elvis“ mit Austin Butler in der Titelrolle auf die Leinwand gebracht.