BUCH Wunden einer Familie

von Redaktion

Lesenswert ((((;

Alex Schulman bugsiert seine Leserschaft in „Endstation Malma“ in die Rolle eines Detektivs. Harriet, Oskar und Yana machen gewissermaßen ihre Aussagen – abwechselnd in 28 Stationen. Die Fakten müssen wir selbst zusammensuchen, bis manches Geheimnis gelüftet wird. Leicht zu enträtseln ist, dass das Kind Harriet die junge Frau wurde, in die sich Oskar verliebt, und dass die junge Frau Yana beider Tochter ist. Eine Konstante trotz unterschiedlicher Jahrzehnte bleibt die Zugfahrt nach Malma. Es ist eine Endstation Sehnsucht – wie bei Tennessee Williams mit schmerzhaften Familienbanden, enttäuschten Hoffnungen, Verzweiflungstaten und Liebesbeweisen. Die drei Menschen sind Zeugen, Täter und Opfer zugleich. Sie schlagen einander Wunden, die über Generationen schwären. Der Autor entwickelt seine Seelenstudien so respektvoll, dass man nie in die Versuchung kommt, die Personen abzuurteilen. Lieber würde man ihnen zurufen: Redet offen miteinander!  sida

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