Er war einer der Väter der Weihnachtsmehrteiler im ZDF, später inszenierte er diverse „Donna-Leon“-Krimis, nun ist der Film- und Fernsehregisseur Sigi Rothemund im Alter von 79 Jahren gestorben. Das bestätigte eine Tochter des Filmemachers am Mittwoch.
Der gebürtige Oberfranke wurde unter anderem mit der Serie „Timm Thaler“ nach James Krüss bekannt. Die Produktion mit Thomas Ohrner wurde 1979 ein großer Publikumserfolg. Auch bei den Mehrteilern „Silas“ (1981) und „Jack Holborn“ (1982) mit Patrick Bach führte Rothemund Regie. Außerdem schuf er zwischen 2002 und 2019 mehr als 20 Commissario-Brunetti-Fälle für die ARD.
Rothemund hatte zunächst unter dem Pseudonym Siggi Götz auch Softsexstreifen wie „Geh, zieh dein Dirndl aus“ oder „Drei Schwedinnen in Oberbayern“ gedreht. Später waren Krimis sein Lieblingsgenre, unter anderem Reihen wie „Peter Strohm“ mit Klaus Löwitsch und „Der Clown“ mit Sven Martinek. Sohn Marc Rothemund trat in die Fußstapfen seines Vaters, sein Film „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ von 2006 mit Julia Jentsch wurde für einen Oscar nominiert. SABINE DOBEL