Der Schauspieler und Schriftsteller Matthias Brandt hält die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus in mehreren deutschen Städten für wichtig. „Ich finde es ganz toll, dass jetzt auch Mainz auf die Straße geht. Und ich glaube, dass das dringend nötig ist, jetzt, sich auch zu zeigen“, sagte der 62-Jährige. „Das haben wir wahrscheinlich in der letzten Zeit zu selten und zu wenig getan und gedacht, es regelt sich in irgendeiner Weise von selbst. Das tut es nicht.“
Seit Tagen demonstrieren in vielen Städten tausende Menschen gegen rechts – in München findet am Sonntag von 14 Uhr an am Siegestor eine Kundgebung statt (wir berichteten). Hier wird unter anderem auch Barbara Mundel, Intendantin der Münchner Kammerspiele, sprechen. In Mainz wurde gestern Abend demonstriert – fast gleichzeitig wurde Brandt im Staatstheater mit der Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz für seine Verdienste um die deutsche Sprache ausgezeichnet.
Anlass für die Demos sind Berichte des Medienhauses „Correctiv“ über ein bis dahin nicht bekanntes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern der AfD und Unternehmern in einer Potsdamer Villa vom 25. November. Dabei hatte der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, im vergangenen November nach eigenen Angaben über „Remigration“ gesprochen. Damit meinen Rechtsextreme in der Regel, dass eine große Zahl Menschen mit ausländischen Wurzeln das Land verlassen soll – auch unter Zwang.