Laden-Eröffnung im Silbersaal

von Redaktion

Das Ensemble der Lach und Schieß feiert Premiere im Deutschen Theater

VON JÖRG HEINRICH

Eine Münchner Institution ist zurück. Es wird wieder gelacht und geschossen. Ein knappes Jahr nach ihrer Insolvenz kehrt die Lach- und Schießgesellschaft auf die Bühne zurück – wenn auch noch nicht im heiß geliebten (und manchmal auch heiß gehassten) Laden in der Ursulastraße 9 in Schwabing. Weil dort umgebaut wird, feiert das Ensemble an diesem Sonntag ab 20 Uhr mit seinem neuen Stück „Abgespeckt“ im Silbersaal des Deutschen Theaters Premiere. Das Comeback ist bereits ausverkauft, für den nächsten Termin am 23. Januar gibt es noch Restkarten.

Eigentlich hätte das Trio mit Christl Sittenauer, Sebastian Fritz und Frank Klötgen schon am 13. Januar zum ersten Mal im Silbersaal spielen sollen. Doch wegen Krankheit musste der Neustart noch einmal verschoben werden. Nach all den Verzögerungen und dem „Krisenslalom“ der vergangenen Monate waren die paar Tage Verspätung dann auch schon egal. Geschäftsführer Christian Schultz ist erst einmal glücklich, dass die Lach & Schieß im Silbersaal ein ganz fabelhaftes Asyl gefunden hat. Für ihn ist der Saal absolut „Bombe. Das ist einer der schönsten Säle, die München hat.“ 180 Gäste haben in Dinnerbestuhlung Platz. Zuletzt an der Ursulastraße waren es nur 110. Und die „haben sich gefühlt wie in Tokio in der U-Bahn“.

Bis Mai hat die Lach & Schieß im Silbersaal Termine gebucht. Wermutstropfen: Weil das Deutsche Theater die Bühne natürlich auch für ihre eigenen Veranstaltungen braucht, ist dort kein täglicher Spielbetrieb für die Traditionsbühne möglich. Schultz erklärt es so: „Geschäftsführer Thomas Linsmayer unterstützt uns ganz großartig. Aber er will auf diesen Wahnsinns-Saal natürlich auch nicht verzichten.“ Zunächst neunmal steht das Ensemble bis Mai mit „Abgespeckt“ auf der Bühne. Weitere Shows unter anderem mit dem Popkabarett Korff-Ludewig, mit Anne Folger, Christian Schulte-Loh oder Marco Tschirpke sind ebenfalls schon fix.

Fürs Ensemble-Programm verspricht Schultz ein „tolles Stück mit einem schönen Plot, eine Parabel auf unsere Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels“. Nach dem etwas statischen Vorgänger „Aufgestaut“ kommt das Trio jetzt endlich an seinem Ziel an, in der Wellness-Oase in den Bergen von Bad Guttkopp. Die Hotelgäste kämpfen sich unter Regie von Sven Kemmler durch Shitstorm-Schlammpackungen und demokratische Kaffeeeinläufe.

Wann Christl Sittenauer, Sebastian Fritz und Frank Klötgen damit endlich an der Ursulastraße auf der neuen Bühne stehen können – das würde der Ex-BR-Redakteur Schultz („Ottis Schlachthof“, BR-Kabarettpreis) selbst gern wissen. Der Umbau des momentan komplett entkernten Altbaus gestaltet sich aufwendig. „Alle sind willig, die Stadt will uns fördern. Aber das ist ein Kleinklein-Puzzlespiel.“ Auch der Unterstützer-Verein rund um Alt-Oberbürgermeister Christian Ude könnte dem Vernehmen nach durchaus noch besser laufen. Vielleicht liegt es daran, dass der Name „Die Laden-Hüter“ doch nicht allzu einladend klingt.

Im neuen Konstrukt ist die Lach & Schieß Unternutzer der Gastronomie, die künftig auch tagsüber im Mittelpunkt stehen wird. Aktueller Stand: Im Spätsommer oder rund um die Wiesn könnte es mit Küche und Spielbetrieb losgehen. Wenn es endlich so weit ist, dürfen sich die Münchnerinnen und Münchner allerdings freuen, so Christian Schultz: „Der Laden war bisher ja finster und verrammelt wie ein Bunker. Das wird alles heller, freundlicher, offener, in einem sehr einladenden Gastraum.“

Infos und Tickets

zu den Vorstellungen der Lach & Schieß im Silbersaal des Deutschen Theaters gibt es im Internet unter lachundschiess.de.

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