Der für preisgekrönte Filme wie „In der Hitze der Nacht“ (1967) und „Mondsüchtig“ (1987) bekannte Regisseur Norman Jewison ist tot. Er sei am Samstag „friedlich“ in seinem Haus gestorben, teilte ein Sprecher am Montagabend mit. Der gebürtige Kanadier wurde 97 Jahre alt.
In seiner langen Laufbahn wurde Jewison als Regisseur und Produzent sieben Mal für einen Oscar nominiert. Zu seinen größten Hollywood-Erfolgen zählt die mit drei Oscars prämierte Liebeskomödie „Mondsüchtig“, die der Sängerin Cher 1988 den Oscar als beste Hauptdarstellerin einbrachte. Jewison erhielt für die romantische Geschichte aus dem italienischen Einwanderermilieu den Regiepreis der Berlinale.
„Lebewohl, süßer Prinz“, schrieb Cher am Montag auf der Plattform X. Die 77-Jährige dankte Jewison für „eine der großartigsten, glücklichsten und lustigsten Erfahrungen meines Lebens“. Er habe „Mondsüchtig“ zu einem „großartigen Film“ gemacht. Ohne ihn hätte sie keinen Oscar gewonnen.
Nach zwei Komödien mit Doris Day in den frühen 1960er-Jahren wagte sich Norman Jewison an ernstere Stoffe. Nach der Satire „Die Russen kommen! Die Russen kommen!“ holte er 1967 für den Krimi „In der Hitze der Nacht“ (1967) Sidney Poitier und Rod Steiger vor die Kamera. Der Thriller, der Rassismus in den USA thematisiert, gewann fünf Oscars, darunter als „Bester Film“.
Nach Hit-Musicals wie „Anatevka“ und „Jesus Christ Superstar“ drehte Jewison dann Gesellschaftsdramen wie „… und Gerechtigkeit für alle“ oder „Sergeant Waters – Eine Soldatengeschichte“. Mit „The Statement“ brachte Jewison 2003 seinen letzten Film ins Kino. Darin spielt Michael Caine einen französischen Nazi-Kollaborateur, der Jahre später von der Vergangenheit eingeholt wird.
Und einen Oscar hat er dann doch auch fast bekommen: 1999 wurde er bei der Award-Verleihung mit dem Irving G. Thalberg Award für seine Lebensleistung ausgezeichnet.