Die Popmusikwelt ist schon lange nicht mehr nur angloamerikanisch geprägt – das zeigen nicht zuletzt die afrikanischen und arabischen Veröffentlichungen des Berliner Labels Habibi Funk Records oder Zusammenstellungen mit japanischem City-Pop. Längst im US-Mainstream angekommen ist spanischsprachige Musik, man denke an das Flamenco-Wunderkind Rosália. Und eben an die Kolumbianerin Kali Uchis, die für ihr neues Album „Orquídeas“ gefeiert wird. Diese Orchideen duften mal betörend, mal sind sie giftig, wie die 29-jährige Diva mit der wandlungsreichen Stimme zu funky R&B, Salsa und Reggaeton denn auch mal die Verführerin, mal die Leidende gibt. Das Eröffnungsstück „¿Cómo Así?“ fließt träumerisch und doch flott auf urbanen Beats, die Single „Te Mata“ ist ein hochdramatischer Bolero, in „Muñekita“ schnurrt sie Gast-Rapper El Alfa entgegen – und wer zum Hit „Labidos Mordidos“ und dem Merengue „Dame Beso / Muévete“ nicht mit dem Popo wackelt, braucht Riechsalz. lö