Würde man Künstliche Intelligenz bitten, die coolestmögliche Verbindung von Italo-Disco, Surf-Sound, Spaghettiwestern-Filmmusik, Japan-Folklore, Funk und Softrock zusammenzuschrauben – das Ergebnis wären Yin Yin. Das soll nicht heißen, das Quartett aus Maastricht klinge zu clever oder kalkuliert. Es ist nur so, dass das Album „Mount Matsu“ auf fast beängstigende Weise all die richtigen Knöpfe drückt, um einem ein Grinsen aufs Gesicht zu zaubern (allein das tolle Cover!). Die Holländer sind eine wahrhaft globale Band (mit leichter Asien-Fixierung). Wer jetzt „kulturelle Aneignung“ schreit, möge ruhig sein – so funktioniert Pop nun mal. In den leiseren Momenten klingen Yin Yin wie ihre postmodernen Brüder und Schwestern im Geiste, Khruangbin. Doch ihr Sound ist knackiger – „Takahashi Timing“, „Pia Dance“ und „Tokyo Disko“ gehen direkt in die Beine. Diese schöne Platte funktioniert einfach überall: auf der Tanzfläche, in der WG-Küche, im Altstadt-Café. lö