Der Hamburger Friedrich Gerstäcker (1816-1672) war zu Lebzeiten ein noch beliebterer Autor als sein großer Konkurrent Karl May (1842-1912). Im Gegensatz zum pfiffigen Sachsen war Gerstäcker nämlich tatsächlich an den Orten gewesen, über die er schrieb. Der SWR widmete Gerstäckers „Flusspiraten des Mississippi“ 1967 einen atemberaubenden, im Ganzen zweieinhalbstündigen Hörspielfünfteiler: atmosphärisch dicht und opulent besetzt mit großartigen Sprechern wie Dagmar Berghoff, Dieter Eppler, Werner Simon, Hans-Helmut Dickow und vielen anderen. Dieses akustische Kopfkino zaubert wunderbare Bilder einer Welt vor die Augen des Hörers, in der manche Figuren nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Mit der stimmungsvollen musikalischen Untermalung von Jerome Kerns „Ol’ Man River“ als Trompetensolo gelingt es Regisseur Heiner Schmidt, ein richtig schönes großes Abenteuer spannend in Szene zu setzen. hilo