IN KÜRZE

Lebenswerk-Preis für Waltraud Meier Trauer um Intendant Achim Benning Zu viel Sexismus in der Musikbranche

von Redaktion

Waltraud Meier ist im Rahmen der „Oper! Awards 2024“ mit dem Lebens- und Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Die Mezzosopranistin (Foto: Nomi Baumgartl), die vor einigen Monaten ihre Karriere beendet hatte, wurde am Montagabend im Amsterdamer Opernhaus geehrt. Zu den Gewinnern in den Hauptkategorien gehören unter anderen die albanische Sopranistin Ermonela Jaho (beste Sängerin), der US-amerikanische Tenor Michael Spyres (bester Sänger), die Französin Nathalie Stutzmann (beste Dirigentin) sowie das Orchester der Mailänder Scala (bestes Orchester). Als bestes Opernhaus wurde De Nationale Opera Amsterdam ausgezeichnet, in der Kategorie Regie gewann Lydia Steier. Beste Aufführung ist „The Greek Passion“, die im vergangenen Sommer bei den Salzburger Festspielen herauskam. Über die Preise entscheidet eine Journalisten-Jury. Die Auszeichnungen werden von der Zeitschrift „Oper!“ vergeben.

Achim Benning, ein ehemaliger Direktor des Wiener Burgtheaters und Förderer von Autoren wie Vaclav Havel, ist tot. Der deutsche Schauspieler und Regisseur starb am Dienstag im Alter von 89 Jahren, wie das Theater der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Der aus Magdeburg stammende Benning leitete das Burgtheater von 1976 bis 1986, nachdem er dort jahrelang als Ensemblemitglied aufgetreten war und auch inszeniert hatte. Er öffnete das Haus für die Moderne und engagierte deutsche Regisseure wie Hans Neuenfels, Dieter Dorn oder Peter Palitzsch. Benning bot außerdem während des Kalten Kriegs tschechischen Dissidenten und Autoren wie Vaclav Havel und Pavel Kohout eine Bühne für ihre Werke. Von 1989 bis 1992 leitete er das Schauspielhaus Zürich und unterrichtete danach an der Wiener Schauspiel- und Regieschule Max Reinhardt.

Die Musikbranche muss einer Analyse aus dem britischen Parlament zufolge noch viel gegen Sexismus tun. Frauen seien mit mangelnder Förderung, Diskriminierung und sexualisiertem Missbrauch konfrontiert, heißt es in einem Parlamentsbericht. Bei Preisverleihungen und Partys säßen sie neben denjenigen, die sie missbraucht hätten. Die Täter würden weiter vom System geschützt. Obwohl Frauen mittlerweile besser vertreten seien in der Branche, seien es in entscheidenden Positionen zu wenige. Bis heute würden etliche Fälle von Belästigung oder Missbrauch nicht gemeldet, stellte der Ausschuss fest. Frauen dürfe nicht das Ende ihrer Karriere drohen, wenn sie sich zu Wort meldeten.

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