„Und hinterher weiß dann wieder keiner / wie’s vorher so weit kam.“ Die letzten Worte von Sarah Leschs neuer Single hallen nach. „Gute Nachrichten“ heißt ihr Album, dem sie diesen brandaktuellen Song vorausschickt. Er hinterlässt ein beklemmendes Gefühl, findet klare Worte zu Alltagsrassismus, Vorurteilen und dem allzu bequemen Schweigen. Dass Lesch weiß, wie man mit deutscher Sprache im Pop umgeht, ist seit mittlerweile fünf Alben klar. Dass sie sich in ihren Songs gegen Rechts positioniert, auch. Völlig absurd, dass ausgerechnet „Testament“, geschrieben für ihren kleinen Sohn, von Impfverweigerern und Querdenkern auf Demonstrationen gespielt wurde. Wie sehr sie das auf die Palme getrieben hat, ist diesem Song anzuhören: Nach fünf Liedermacher-Alben rockt sie nun mit einer amtlichen Band – und gewohnt klugen, empfindsamen Texten. Ein Album, auf das man sich freuen darf. cu