Vom Clubkonzert im Strom ins ausverkaufte Zenith – und das in elf Monaten! Bad Omens scheinen derzeit die Metalband der Stunde zu sein. Binnen weniger Tage gab es für die Europa-Tour keine Karten mehr. Angeheizt durch den Hype in den Sozialen Netzwerken um das poppige neue Album „The Death of Peace of Mind“ stehen auch in München bereits lange vor Hallenöffnung die Menschen an.
Doch werden die US-Amerikaner den Erwartungen gerecht? Als Sänger Noah Sebastian das erste Mal die Bühne betritt, empfängt ihn lautes Kreischen. Die Halle ist, ungewöhnlich für das Genre, überwiegend in weiblicher Hand. Schnell wird klar, warum Bad Omens als neue Metal-Hoffnung gelten: Die Band beherrscht das gefühlvolle Spiel von laut und leise perfekt. Sebastians Stimme erklimmt mühelos höchste Tonlagen und kann trotzdem im nächsten Moment brachiale Shouts hervorbringen.
Der Sound ist erstklassig abgemischt, und auch sonst ziehen die Musiker alle Register: Feuerbälle zucken immer wieder hoch und schon beim zweiten Song regnet es Konfettiwolken von der Decke. Über die riesigen LED-Wände laufen dystopische Videos, umrahmt von einer bombastischen Lichtshow. Noah Sebastian wechselt munter die Outfits und steht plötzlich mit einer schwarzen Skimaske auf der Bühne.
Einer der weltweit meistgestreamten Rocksongs 2023 war „Just Pretend“ – natürlich gibt es ihn zum Schluss. Als Zugabe wird es dann noch mal härter: „Concrete Jungle“ und „Dethrone“ lassen ein letztes Mal wilde Moshpits kreisen. Begleitet von begeistertem Kreischen verabschiedet sich die Band. Bad Omens dürften Hallen wie dem Zenith bald entwachsen sein. MICHAEL HELLSTERN