„Gute Jahre – das Beste und viel mehr…“ heißt das neue Album von Wencke Myhre. Die norwegische Sängerin versammelt darauf ihre Hits ebenso wie Stücke in deutscher, schwedischer und norwegischer Sprache, die noch nie auf CD veröffentlicht wurden. „Und es gibt vier neue Lieder“, wie die 76-Jährige in unserem Gespräch ankündigt.
Sie blicken auf fast 70 Jahre Karriere zurück …
Ich stehe wirklich auf der Bühne, seit ich sieben Jahre alt war. Und jetzt bin ich bald 77. Der Titel des Albums war eine Idee von mir. Ich wollte eine Hymne singen – an meine Fans, Freunde, an mein Publikum, an alle, die mich begleitet haben. Wir sind miteinander groß geworden und hatten wirklich gute Jahre. Und diese guten Jahre sind noch lange nicht vorbei. Ich fühle mich so mittendrin. Ich lebe im Heute und schaue nach vorn.
Worauf freuen Sie sich in den nächsten Jahren?
Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, und solange meine Neugier noch so groß ist, gibt es für mich weiterhin viel zu entdecken. Neue Wege, neue Hoffnungen. Ich lebe mein Leben und darf es mit meinen vier tollen Kindern und zehn Enkelkindern, mit meinem Partner und vielen guten Freunden teilen. Dazu habe ich meinen wunderbaren Job. Ich plane auch wieder eine Tournee – ich habe große Sehnsucht nach meinem deutschen Publikum.
Was war die schönste Zeit Ihres Lebens?
Wenn man Kinder hat, ist das natürlich die schönste Zeit. Die Familie hat mir immer am meisten bedeutet. Doch es war für mich auch schön, wenn ich interessante Begegnungen hatte. Gute Gespräche mit klugen Menschen waren immer ein Highlight.
Sie hatten auch nicht so gute Jahre, 2010 sind Sie an Krebs erkrankt.
Alle, die so eine Diagnose kriegen, sind natürlich geschockt. Das ist etwas Furchtbares. Es kam total unerwartet, zum Glück habe ich es sehr früh entdeckt. Aber meine Neugier, meine Lust am Leben und diese Kraft, die mein Beruf mir gibt, all das hat mir so geholfen, das durchzustehen. Ich denke immer positiv – das ist die beste Medizin.
Sind Sie wieder gesund?
Mit so einer Diagnose ist das so eine Sache. Ich habe Respekt davor, aber ich glaube auch an die Kraft der guten Gedanken. Das Wort Angst habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen. Die Forschung ist sehr weit vorangeschritten, es gibt neue Möglichkeiten, neue Therapien. Ich genieße den Tag und mache mir nicht allzu viele Gedanken.
Am Donnerstag werden Sie 77 – wie feiern Sie?
Einfach und lustig. Wir improvisieren das. Da sind wir sehr spontan.
Das Gespräch führte Martina Mack.
Wencke Myhre:
„Gute Jahre – das Beste und viel mehr…“ (Universal).