Wie hängt eine dänische Ostsee-Insel mit dem Nationalsozialismus zusammen? Die Münchner Autorin Laura Lichtblau gibt eine Antwort darauf in ihrem Roman „Sund“. Die Erzählerin wartet auf ihre Geliebte und trifft stattdessen auf eine widerwillige Wegbegleiterin und eigenbrötlerische Inselbewohner. Je besser sie die Insel Lykke kennenlernen, desto klarer wird ihnen: Sie müssen hier weg. Lichtblau lässt ihre Protagonistin und den Leser mit lyrischer Sprache im Nebel stehen und im Sund versinken. Das ändert sich schlagartig, als die Insel sich als Schauplatz von NS-Zwangssterilisationen herausstellt und die Erzählerin mit der Biografie ihres Urgroßvaters konfrontiert wird. Für die Aufarbeitung der Vergangenheit findet Lichtblau die klaren Worte, die der Sund versteckt halten wollte. Worte, die auch Nazi-Verbrechen in der Gegenwart auftauchen lassen. Dies verleiht dem Buch eine höchst aktuelle Relevanz. Laura Lichtblau stellt „Sund“ am 13. März, 21.50 Uhr, beim „Wortspiele“-Festival in der Münchner Muffathalle vor; Karten unter Telefon 089/54 81 81 81. lefi