Eigentlich wollen alle am liebsten über die Filme sprechen und die Stars, die bei der Berlinale erwartet werden: „Oppenheimer“-Darsteller Cillian Murphy etwa. Doch neben Glamour gibt es zum Start heute Abend auch eine Debatte um die AfD. Die Stars, die Filme, die Aufreger: Auf dieser Seite lesen Sie alles, was zum Filmfest, das bis 25. Februar in Berlin gefeiert wird, wichtig ist.
Die Aufreger
Vertreter der AfD waren zur Eröffnung eingeladen. Nach viel Kritik hatte die Festivalspitze sie wieder ausgeladen. Die Berliner AfD-Landesvorsitzende Kristin Brinker kritisierte die Ausladung als „kulturpolitisches Fanal“.
Politisch wird’s auch in den Filmen. Im Programm wird etwa der Ukraine-Krieg ein Thema sein. Der Dokumentarfilm „Turn in the Wound“ beschäftigt sich mit dem Leben dort seit Beginn des Krieges. Eventuell soll der ukrainische Präsident Selenskyj per Videobotschaft auf der Berlinale zu Wort kommen. Thema sind auch die Lage in Nahost und im Iran. Drei Filmemacher haben ihre Projekte wegen der angeblich zu israelfreundlichen deutschen Haltung im Gaza-Krieg zurückgezogen.
Die Chefs
Das Leitungsteam Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian leitet heuer ein letztes Mal die Berlinale. Tricia Tuttle übernimmt im April.
Die Promis
Die Verleihung eines besonderen Bären steht schon fest: US-Regisseur Martin Scorsese wird am 20. Februar für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Glamourös wird es auch bei der Premiere des Films von Julia von Heinz: „Treasure“ ist ihr erstes großes internationales Projekt, für das sie Lena Dunham und Stephen Fry gewinnen konnte. „Treasure“ läuft außer Konkurrenz, ebenso wie „Love Lies bleeding“. Die US-Stars Kristen Stewart und Katy O‘Brian spielen darin ein Paar, das sich in der Bodybuilding-Szene kennenlernt. Am 21. Februar könnten Adam Sandler und Carey Mulligan über den roten Teppich laufen – sie spielen in „Spaceman“ von Johan Renck, der dann Premiere feiert.
Die Filme
Wegen Finanzproblemen wurde das Programm drastisch reduziert: Die Gesamtzahl der Filme wurde um ein Drittel auf rund 200 verringert, die Sektionen „Perspektive Deutsches Kino“ und „Berlinale Series“ aufgelöst.
Für den Goldenen Bären gehen 20 Filme ins Rennen – darunter zwei Projekte von den deutschen Regisseuren Andreas Dresen und Matthias Glasner. Liv Lisa Fries ist in Dresens „In Liebe, Eure Hilde“ als Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg zu sehen. Lars Eidinger spielt in Glasners Drama „Sterben“ neben Corinna Harfouch und Ronald Zehrfeld. Der französische Regisseur Olivier Assayas ist mit einem Film, der im Lockdown spielt, vertreten („Hors du temps“). Eröffnet werden soll die Berlinale heute mit „Small Things like these“ – mit dem anwesenden Hauptdarsteller Cillian Murphy.
Der Wettbewerb
Welche Filme gewinnen, entscheidet die Jury. Geführt wird das Gremium diesmal von Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o, in der Jury sitzt etwa Regisseur Christian Petzold. » KOMMENTAR