Regisseur Stephen Frears verlegt sich in seiner späten Schaffensphase verstärkt auf tragikomische Biopics: Nach den großartigen Frauenporträts „The Queen“, „Florence Foster Jenkins“ und „Philomena“ steht in „The lost King“ Hobbyhistorikerin Philippa Langley im Zentrum, die 2012 recherchierte, dass die verschollenen Gebeine von Richard III. unter einem Parkplatz in Leicester zu finden sind. Dabei interessiert sich Frears eher am Rand für die Suche nach den Überresten des einstigen Monarchen. Wichtiger ist ihm das stimmige Bild einer vom Leben nicht gut behandelten Frau, die in der Schnitzeljagd neuen Mut findet. Sally Hawkins verleiht der schüchternen Philippa mit ihrem intensiven Spiel eine spannende Eigensinnigkeit. Die Uni von Leicester hat an dem originellen Kostümdrama zwar Ungenauigkeiten zu bemängeln – anrührende Gute-Laune-Unterhaltung bietet es trotzdem. ulf