Europa ist hungrig

von Redaktion

Die gesamte Tournee von AC/DC war in kurzer Zeit ausverkauft

VON REGINA MITTERMEIER

„Ich bin ein gesuchter Mann/ Staatsfeind Nummer eins!“ So warnen AC/DC in „T.N.T.“. Zuzutreffen scheint davon allerdings nur Ersteres. Denn um Punkt 11 Uhr startete am Freitag der Vorverkauf für ihre „Power up“-Tour (wir berichteten) – dann hingen viele Fans erst mal im Warteraum. Staatsfeinde würde man wohl anders begrüßen.

Wir haben uns unter www.eventim.de selbst auf Ticket-Jagd begeben – hier der Erfahrungsbericht: Die Erlösung kommt am Freitag um 11.26 Uhr. Die Meldung „Du bist jetzt im Warteraum“ verschwindet. Plötzlich steht da: „Bitte wähle die Anzahl der Tickets.“ Jawohl! Die Hand zur Pommesgabel geformt, entfährt uns ein Jubelschrei – lautlos, natürlich. Andere um uns herum arbeiten schließlich. Ein Ticket der Kategorie neun – Stehplatz auf der Tribüne – kostet 152,85 Euro. Wir klicken schnell. Dann: Enttäuschung. „Zurzeit sind in der gewählten Kategorie leider alle Tickets vergriffen.“ Okay, immerhin nur zurzeit. Zack, nächster Versuch. Jetzt sind nur noch welche für Sitzplätze in Kategorie eins da. Für jeweils 182,75 Euro. Wir schlucken kurz, klicken trotzdem. Und wieder alles weg. Dann probieren wir alle Kategorien durch. Immer und immer wieder. Das Spiel wiederholt sich, bis wir gegen 11.40 Uhr wieder im Warteraum vom Anfang landen. „Hier ist gerade ganz schön was los“, steht da. Mit dem Hinweis, dass wir in wenigen Sekunden zur Buchungsseite zurückgeleitet werden. Dort ein letzter Versuch – wieder nichts. Um 11.45 Uhr geben wir auf. Es ist keine Kartenkategorie mehr verfügbar.

Europa ist hungrig. Nur so lässt sich erklären, dass alle 21 Konzerte in zehn Ländern in diesem Tempo ausverkauft wurden. In Deutschland spielen AC/DC aufgrund der hohen Nachfrage Zusatzkonzerte in Dresden (19. Juni) und Hannover (4. August). Ins Münchner Olympiastadion kommen die Australier am 9. und 12. Juni. Das bislang letzte Mal spielten sie dort im Mai 2015.

Artikel 3 von 7