Dass Dhani Harrison, der einzige Sohn von George und Olivia Harrison, ein hervorragender Musiker ist, hat er unter anderem auf zahlreichen Tribute-Konzerten für seinen Vater bewiesen. Den Ehrgeiz, dem Senior als Pop- und Rockstar nachzueifern, hat er aber nie gezeigt. Jetzt, mit 45, hat er sein erst zweites Soloalbum „Innerstanding“ aufgenommen. Wer sich gefälligen Beatles-Sound erhofft, liegt komplett falsch. Harrison junior liefert zehn komplexe und spannende Stücke zwischen Elektrorock, Meditation und Psychedelik ab. Mal sorgt der Computer für Düstersound („Dangerous Lies“), mal übernehmen Graham Coxon von Blur oder die Gastsängerinnen Liela Moss und Mereki den Gesang. Nur ab und zu, bei „Ahoy There!“ oder „Damn that Frequency“, klingt der Papa durch. Ansonsten macht Dhani Harrison – mehr noch als der brillante Sean Lennon – sein eigenes Ding. Wer will es den Beatles-Söhnen verdenken? jh