1954 erschien Erich Kästner noch selbst im Bild der ersten Verfilmung von „Das fliegende Klassenzimmer“. In der Neuverfilmung von Carolina Hellsgård ist er zumindest im Geiste dabei, und zwar durch sein Alter Ego, dem erzählenden Nichtraucher, wunderbar verkörpert von Trystan Pütter. Die Präsenz des Autors ist die große Stärke des Films, der ansonsten viel weniger aus der Vorlage macht als seine Vorgänger. Der eigentlich zeitlose Roman wurde kräftig modernisiert. Aus der Jungensbande wurde ein divers besetztes Kinderquartett, bei dem Martina (ausgezeichnet: Leni Deschner) ins Zentrum gestellt wird. Als Kinder- und Jugendfilm funktioniert das im Vergleich zu anderen Produktionen fürs Zielpublikum wunderbar. Die Figuren bieten Identifikationsmöglichkeiten, die Handlung ist mit den Veränderungen stimmig arrangiert. Echte Kästner-Fans könnten jedoch enttäuscht sein. ves