Rod Stewart schafft seit einem Vierteljahrhundert das Kunststück, als Popstar nicht mehr allzu relevant zu sein – und trotzdem Millionen von Platten zu verkaufen. Die Klassiker-Neuaufnahmen aus dem „Great American Songbook“ haben seine Karriere verlängert. Und das, obwohl die Standards eher getragen und nicht allzu aufregend ausfallen. Aber jetzt gibt „Rod the Mod“ noch mal Gas. Gemeinsam mit dem englischen Bandleader Jools Holland singt sich der 79-Jährige durch die großen Hits der Swing-Ära von „Pennies from Heaven“ über „Ain’t misbehavin’“ bis zu „Frankie and Johnny“. Hollands Rhythm & Blues Orchestra drückt auf die Tuba und lässt das Blech scheppern. Die Retro-Sause macht Spaß, weil diese Musik superlässig ist und die beiden Herren eine Riesengaudi haben. Dass Jools die nicht mehr allzu tatkräftige Stimme von Sir Rod regelrecht unter seinem Bigband-Sound begräbt, trübt allerdings das Vergnügen. jh