Am Tag danach kursieren Videos im Netz. Darauf zu sehen: Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), die nach den Israel-kritischen Reden auf der Berlinale applaudiert. Entsprechend groß ist die Kritik an der Ministerin tags darauf. „Die Grenze des politisch Erträglichen ist längst überschritten“, formuliert es Dorothee Bär, stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. „In der Amtszeit von Kulturstaatsministerin Roth löst ein Antisemitismus-Skandal den nächsten ab“, kritisiert Bär. Und erinnert unter anderem an die antisemitischen Werke auf der documenta 15 im Jahr 2022. Volker Beck, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, schickte an die Adresse von Roth: „Ich erwarte, dass man da mehr tut, als über rote Teppiche zu gehen.“
Claudia Roth selbst fordert nun Aufarbeitung. „Die Statements bei der Bärenverleihung am Samstagabend waren erschreckend einseitig und von einem tiefgehenden Israel-Hass geprägt“, sagte sie am Montag. „So bei einem internationalen Filmfestival aufzutreten, hilft niemandem, ganz bestimmt auch nicht der Zivilbevölkerung im Gaza.“ kjk