Madeleine Gray erzählt eine alte Geschichte: Frau verliebt sich in Mann, Mann verliebt sich in Frau. Doch dummerweise ist er bereits
an eine weitere Frau ehelich gebunden. Aber bald sagt er’s seiner Gattin, bald verlässt er sie. Verspricht er jedenfalls. Gray (25),
in Sydney lebende Australierin, exerziert in diesem autobiografisch geprägten Roman eine Liebe, die ihr größtes Glück und ihr größtes Unglück war, noch einmal haarklein durch. Sie schreibt derb, gespickt von popkulturellen Anspielungen, die Leser über 35 kaum verstehen werden, und naturgemäß redundant. „Viel zu lange schon habe ich auf diesen einen Punkt gestarrt“, formuliert sie es einmal. Dieser Punkt ist der verheiratete Mann, der viele Versprechungen macht, die sie alle glauben will.
Und so starren wir mit ihr 413 Seiten lang auf ihn
und erleben, wie eine junge Frau ihre Jugend vergisst und sich benebelt nur noch an dieser einen Person orientiert. Wer eine solche alles verzehrende Liebe schon erlebt hat, wird sich in vielem wiederfinden.
Für alle anderen ist die Seelenschau wohl eher mühsam. kjk