„Was ist überhaupt Kunst?“, das fragt nicht nur Lebefrau Lidy in Dana Grigorceas „Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen“. Es ist eine Frage, die sich durch den ganzen Roman und das Leben seiner Figuren zieht – und damit auch an die Leser gestellt ist.
Die Geschichte verknüpft zwei Handlungsstränge, den um Constantin Avis, der sich als Künstler in den Zwanzigerjahren in New York versucht, und den um eine Schriftstellerin, die ein Buch über eben diesen Bildhauer schreibt, der in vielen Aspekten auf Constantin Brâncusi (1876-1957) verweist. Man braucht ein wenig Muße, um sich einzufinden in die erzählten Welten, die voll von schillernden Figuren sind, welche viel zu berichten haben. Wenn der Roman sich aber jeder einzelnen hingibt und im Detail ihre Situation schildert, will man gerne verweilen im dargestellten Moment, in den Ausführungen, den klugen Formulierungen und Sichtweisen auf das Leben – und ja, auch auf die Kunst. VERENA SCHMÖLLER
Dana Grigorcea:
„Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen“. Penguin, München, 224 S.; 24 Euro.
Lesung: Dana Grigorcea stellt ihr Buch heute, 19 Uhr, im Münchner Literaturhaus, Salvatorplatz 1, vor; Karten unter 0761/888 499 99 oder online unter literaturhaus-muenchen.reservix.de.