GRAPHIC NOVEL Stark engagiert

von Redaktion

Natürlich ist es einfach, sich über den Weltfrauentag lustig zu machen. Ein Buch wie dieses macht eindrucksvoll klar, warum Pointen und Kritik jedoch wohlfeil sind. Die iranische Comic-Künstlerin Marjane Satrapi, die in den Achtzigerjahren vor den Repressionen nach der islamischen Revolution zunächst nach Wien geflohen ist und heute in Frankreich lebt, hat Kolleginnen und Kollegen aus dem Iran, aus Europa und den USA um eine Bestandsaufnahme gebeten: Ein Jahr nach der Ermordung von Mahsa Amini durch die Sittenpolizei in Teheran und den darauf folgenden Protesten erzählen diese Kurzgeschichten von Wut und Willkür, von Hoffnung und Heimat. Der Band bietet freilich zugleich ein Panorama der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten des Comics. Das ist schön – rückt aber im Angesicht der Geschichten in den Hintergrund.  leic

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