Eine Panikattacke muss kein Judas-Priest-Fan bekommen – auch wenn das neue Album „Invincible Shield“ mit Soundspielereien beginnt, die an die Achtzigerjahre erinnern, also an die umstrittene Platte „Turbo“ mit ihren Synthesizer-Sperenzchen. Das Eröffnungsstück „Panic Attack“ kriegt dann ja doch bald die Kurve hin zum Sound, den die Fans an der typischen Metal-Band lieben: wuchtige Drums, bösartiges Gitarrensurren, eine Produktion der Doppelrahmstufe. Und natürlich Rob Halfords hexenhaft gekrächtzer Antiheldentenor. Auf dem 19. Album in 50 Jahren blitzt der britische Stahl immer noch rostfrei, sei es im nackenknackend gebolzten „The Serpent and the King“ oder im hymnenhaften, nicht langsameren Titelstück. Gitarrist Glenn Tipton kämpft mit Parkinson, beim Konzert am 25. März in der Olympiahalle wird er nicht mehr dabei sein können. Doch auch wenn die Platte kompositorisch bisweilen etwas Wasser tritt – wie ein Rückzugsgefecht klingt hier nichts. lö