Die Oscar-Nacht funktioniert wie eine Lupe – die ausgezeichneten Produktionen bündeln die Aufmerksamkeit von Medien und Zuschauern auf der ganzen Welt. Doch da die Start-Politik der Verleiher sich nicht nur am Termin der Gala in Hollywood ausrichtet, stellt sich für den deutschen Kinoliebhaber die Frage, wann bei uns welcher Gewinner-Film wo zu sehen ist. Wir verraten es:
„Oppenheimer“ hätte man wegen der spektakulären Bilder und des überraschenden Tons (die Schallwellen beim Atomtest brauchen rund eine Minute, ehe es in den Ohren der Zuschauer scheppert – wieder was gelernt in Sachen Physik!) im Dolby Surround Kino erleben sollen. Der Zug ist abgefahren. Also aufs Heimkino setzen: Die DVD ist bei Universal erschienen. Streambar ist „Oppenheimer“ bei Amazon Prime Video, Apple TV, Sky, Google Play und Magenta TV.
Der phänomenale „Poor Things“ ist in Deutschland erst Mitte Januar gestartet. Ein Glück für Cineasten: noch kann man in die Kinos springen und Emma Stones außergewöhnliche Reise von einer lebendig gewordenen Puppe zur unabhängigen Frau mitverfolgen. Auch „The Holdovers“, „The Zone of Interest“ und „Der Junge und der Reiher“ sind derzeit auf der großen Leinwand zu sehen. Hin!
Wes Andersons gewitzte Verfilmung von Roald Dahls ebenso gewitzter Erzählung „The wonderful Story of Henry Sugar“ kann man auf Netflix anschauen. 39 Minuten Popcorn-Philosophie.
Alles andere als leichtfüßig und lustig – aber ein Werk, das die Augen öffnet: Der Dokumentarfilm „20 Tage in Mariupol“ erzählt eindringlich von den Gräueltaten der russischen Invasion in der Ukraine. Noch bis 19. Mai ist er in der ARD-Mediathek kostenlos verfügbar.
Vor Kurzem ist auch die DVD von „Anatomie eines Falls“ bei Plaion Pictures erschienen (wir berichteten). Neben dem starken Justizdrama findet man darauf ein Interview mit Hauptdarstellerin Sandra Hüller und Einblicke in den Dreh mit Filmhund Messi (siehe Artikel oben). Ein tierisches Filmglück.
Wem nach Weltflucht ist, der schaut sich „Barbie“ an: auf DVD (Warner), Wow, Apple TV, Amazon Prime Video oder Google Play. Süß wie rosarote Zuckerwatte – und trotz Fastenzeit erlaubt. Das schmeckt uns. kjk