KONZERT Hinreißende Trauer

von Redaktion

In die Gefahr, zu Florian Silbereisens „Schlager-Überraschung“ eingeladen zu werden, gerät Dagobert garantiert nie. Und das, obwohl der Schweizer auch Schlager singt. Aber es sind ganz besondere Lieder, die seine eingeschworenen Fans beim Konzert im FatCat im Gasteig-Gebäude bejubeln. Wie ein Trauerredner steht der Chansonnier, der eigentlich Lukas Jäger heißt, im langen schwarzen Glitzermantel hinter seiner Kanzel. Von dort aus singt er am Keyboard mit zwei Top-Gitarristen hinreißend traurige Elektro-Schlager mit Texten wie: „Die Hoffnung führt uns ins Verderben, alle Träume müssen sterben.“ Oder, als es mit der Holden nicht klappt: „Du warst nicht zu Haus, schade um den Strauß.“ Doch beim Priester aus den Bergen gibt es auch Hoffnung, denn: „Frauen sind zum Heiraten da. Dacht ich mir, als ich eine sah.“ Am Ende, beim Klassiker „Ich bin zu jung“, singen alle beseelt mit. Motto von Dagos düsterer Hit-Party: „Ein bisschen schwarz muss sein.“ JÖRG HEINRICH

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