Matthias Schwettmann, Frontmann von „Palila“, nimmt uns mit auf eine Zeitreise. Wer mit dem Shoegazer-Sound der Neunziger aufgewachsen ist, hat eine Ära erlebt, in der Orte wie Hamburg, Ingolstadt oder Weilheim ebenso bedeutsame Flecken auf der musikalischen Weltkarte waren wie etwa Seattle. Mit seinem Solo-Projekt „Would“ veröffentlicht der Hamburger Stücke, die seiner Ansicht nach zu „soft“ für seine Hauptband ausgefallen sind. Inhaltlich introspektiv gehalten, fällt die musikalische Umsetzung entsprechend aus und erinnert an die Hochzeiten des deutschen Indie-Rock und seine Protagonisten Readymade oder Slut. Schwettmanns Stimme wiederum lässt Parallelen zu Neil Young und Brian Molko zu; das Vehikel ist Indie-Rock mit Songwriter-Folk-Wurzeln und gehackte, cleane Gitarren, die in verzerrte Klangwände münden. So gut das Ganze gemacht ist: In Maßen ist das wunderbar, auf Albumlänge könnte diese Art musikalischer Selbsttherapie überfordern.
CU
Would:
„Be okay to not be okay“ (Devil Duck).
★★★☆☆ Annehmbar