Leony ist bei der Fußball-EM die Stimme Bayerns. Denn die begabte 26-jährige Sängerin und Komponistin aus Chammünster in der Oberpfalz sorgt zusammen mit dem italienischen Dance-Trio Meduza und den US-Hitlieferanten OneRepublic für den offiziellen Song des Turniers. „Fire“ soll nach jedem der (hoffentlich vielen) deutschen Tore gespielt werden. Das wäre sportlich großartig, musikalisch weniger. Denn der Song ist handelsüblicher Plastik-Pop in TikTok-kompatiblen 2:49 Minuten mit uninspiriertem „Woo hoo hoo“-Refrain, den neun Autoren am Reißbrett zusammengezimmert haben – darunter auch Leonie Burger, wie sie eigentlich heißt. Zu hören ist sie leider nur kurz in einer Strophe. Von den besten Fußball-Hymnen wie Nelly Furtados mitreißendem „Força“ (2004) ist „Fire“ so weit entfernt wie Liechtenstein vom EM-Titel. Hoffentlich nutzt es wenigstens der Karriere von Leony, das hätte sie sich verdient.
JH
Meduza, OneRepublic & Leony:
„Fire“ (Virgin/Universal).
★★☆☆☆ Erträglich