Seit geraumer Zeit ist sie wieder in aller Munde: die Wiener Musikszene. Seit uns Adrian Goigingers „Rickerl“ verzaubert hat, merken wir auf, wenn wir Namen wie Voodoo Jürgens oder Der Nino aus Wien hören. Der Dokumentarfilm „Vienna Calling“ von Kulturjournalist Philipp Jedicke brachte die Wiener Subkultur erstmals auf die Leinwände. Er stellt noch mehr der wilden Künstler vor, so zum Beispiel Lydia Haider, EsRAP oder Gutlauninger – und zwar auf ziemlich ungeschminkte Art und Weise. Das gelingt, eben weil der Filmemacher einfach draufhält auf das, was er vorfindet. Und das ist ganz unterschiedlich unterhaltsam, je nachdem, wie sich die Musiker selbst in Szene setzen. Das ist mal humorvoll, mal ziemlich verrückt und auch mal sperrig, aber man kommt den Künstlern auf jeden Fall wenig näher. Am besten danach gleich die Stücke anhören.
VES
Philipp Jedicke:
„Vienna Calling“ (Mindjazz Pictures).
★★★☆☆ Annehmbar