Glitzert im Juli in München: US-Star Taylor Swift. © Olsson/afp
Rockt München im Juni: AC/DC-Sänger Brian Johnson. © AFP
Im Aufbau: Die runde Bühne mitten in der Arena soll allen Fans einen perfekten Blick auf die Show liefern. © Sven Hoppe
Umweltbewusst: Nach München wurde die Ausrüstung der Band mit Elektro-Lkws von Iveco gebracht. © Iveco
Heiß auf die erste Show in diesem Jahr in Deutschland: Metallica-Frontmann James Hetfield. © Marcus Brandt
Wenn die Rockgötter kommen, spielt auch der Wettergott mit. Bei den zwei Konzerten von Metallica im Olympiastadion in München heute Abend und am Sonntagabend steht zwar ein musikalisches Metal-Gewitter an. Aber wer nicht ins Schwitzen kommt, bleibt wahrscheinlich trocken. Wetter-Guru Jörg Kachelmann sagt für Freitag im Olympiapark eine Regenwahrscheinlichkeit von maximal 15 Prozent voraus, und für Sonntag null bis fünf Prozent. Heiß wird’s nur auf der Bühne, bei 16 Grad am Freitag und 20 Grad am Sonntag. Die US-Giganten dürften damit für zwei perfekte Abende sorgen, mit einem historischen Doppelkonzert.
Denn das Quartett um Legende James Hetfield liefert auf der „M72 World Tour“, die im April 2023 in Amsterdam gestartet ist, ein ganz besonderes (und nicht unumstrittenes) Spektakel: Beide Konzerte bieten komplett unterschiedliche Setlists, mit jeweils rund 16 Songs und zwei Stunden Spieldauer. Das Motto lautet „No Repeat Weekend“ – das Wochenende, an dem sich nichts wiederholt. Vorteil: Wer ein paar hundert Euro springen lässt und zweimal kommt, erlebt die volle Dröhnung mit 32 Titeln. Mehr Metallica geht nicht.
Die zwei Konzerte unterscheiden sich komplett
Nachteil: Wer nur einen Abend da ist, hat keine Chance, auch nur annähernd alle seine Favoriten zu hören. Weil München der 2024er-Auftakt ist, ist auch noch nicht klar, welche Kracher Metallica wann spielen. Die Doppel-Show vor genau einem Jahr im Hamburger Volksparkstadion ist dabei keine 1:1-Vorlage, denn im Herbst 2023 hat die Band die Reihenfolge der Abende teilweise umgedreht. Laut der US-Setlists könnten am Freitag „Nothing else matters“, „Master of Puppets“ oder „Sad but true“ anstehen, und am Sonntag „Enter Sandman“, „The Unforgiven“ oder „One“. Aber: Es kann sich auch alles wieder drehen.
Fix ist dagegen die spektakuläre runde Bühne mitten in der Arena, die allen Fans einen perfekten Blick auf die Band liefern sollte. Ausnahme: Die ersten Reihen ganz unten auf den Tribünen könnten sichtbehindert sein. Mittendrin, umgeben von der Bühne, befinden sich die Traumplätze für alle Metallica-Fans, die „Snake Pit“. In dieser „Schlangengrube“ ist man hautnah dran an der Band – für satte 350 Euro pro Ticket. Aber natürlich ist alles längst ausverkauft, bis auf Restkarten an beiden Tagen. Der Aufbau der Mega-Bühne im Olympiastadion und die Proben sind gelaufen. Nach München wurde die Ausrüstung übrigens mit Elektro-Lkws von Iveco gebracht, ein ausdrücklicher Wunsch der umweltbewussten Musiker.
Es gibt pro Abend zwei unterschiedliche Vorbands, am Freitag die US-Hardrocker Mammoth WVH mit Frontmann Wolfgang Van Halen und die britische Metalcore-Band Architects. Am Sonntag supporten die US-Metaller Ice Nine Kills und Five Finger Death Punch. Einlass ist jeweils um 16 Uhr, Beginn um 18 Uhr. Metallica legen dann gegen 20.30 Uhr los.
Und noch ein Tipp: Fans in der Arena oder in der Snake Pit sollten sich am besten rund ums Drumset von Lars Ulrich platzieren. Dort sind Hetfield & Co. am häufigsten gemeinsam zu sehen – auf einer Tour, die der britische „Guardian“ als „Triumph für Metallica“ feiert, und Billboard als „perfekte Mischung aus Nostalgie und Innovation“. JÖRG HEINRICH