François-Xavier Roth ist Chefidirigent in Köln. © Julia Sellmann
Gegen den Dirigenten und Generalmusikdirektor der Stadt Köln, François-Xavier Roth, gibt es Vorwürfe der sexuellen Belästigung. Darüber hat das französisches Investigativ-Magazin „Le Canard enchaîné“ berichtet. Demnach solle Roth Musikerinnen und Musiker mit Textnachrichten belästigt haben. Unter anderem soll er auch Bilder seiner Genitalien verschickt haben. Roth hat gegenüber dem Magazin den Versand intimer Nachrichten bestätigt und sich entschuldigt. Auf Anfrage teilte der Direktor des Gürzenich-Orchesters mit, dass er die Berichterstattung und das Thema sexuelle Belästigung sehr ernst nehme und dem nachgehe. Auch das deutsche Online-Magazin VAN hat über den Fall berichtet.
Die Vorwürfe gegen Roth wurden nicht anonym erhoben. Die Geigerin Marie-Annick Nicolas, einst Konzertmeisterin beim Orchestre Philharmonique de Radio France, gab zum Beispiel an, dass Roth sie zu einer „virtuellen Dusche“ eingeladen habe. Insgesamt sprach das Magazin „Le Canard enchaîné“ mit sieben Musikerinnen und Musikern. Außerdem zitiert es einen Brief, den ein Mitglied des Gürzenich-Orchesters an dessen Geschäftsführer schrieb. Roth gastiert auch am Pult Münchner Orchester, 2022 leitete er die „Lohengrin“-Premiere an der Bayerischen Staatsoper. Zur Spielzeit 2025/26 soll er Nachfolger von Teodor Currentzis beim SWR-Symphonieorchester werden.
TH