HÖRSPIEL-TIPP

Gruselig

von Redaktion

„Als Mister Hiram B. Otis, der amerikanische Gesandte, Schloss Canterville kaufte, sagte ihm jeder, dass er sehr töricht daran täte, da dieses Schloss ohne Zweifel verwünscht sei.“ Dieser vielsagende erste Satz ist wohl einer der berühmtesten der Literatur. Christian Brückners Lesung der Oscar Wilde’schen Satire über die Unterschiede zwischen Briten und Amerikanern liest Brückner in einer – leider – gekürzten Fassung für ein 80-minütiges Erzählkonzert zusammen mit dem wilden Jazz-Orchester unter Leitung von Martin Auer in der Deutschen Oper Berlin. Es ist faszinierend zu hören, wie die Musik die spektakulären Auftritte des Gespensts untermalt, mit denen dieses erfolglos versucht, auf die ihm gegenüber absolut respekt- und furchtlosen Amerikaner Eindruck zu machen. Ein Konzert, das auch die Stille als Teil der Musik einsetzt und Musikern und Vorleser ihre Solopartien lässt und gönnt.
HILO

Oscar Wilde:

„Das Gespenst von Canterville“ (sauerländer audio).


★★★★★ Hervorragend

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