UNSERE KURZKRITIKEN

Auf der Scheidungs-Ranch

von Redaktion

Reno im US-Staat Nevada ist in den 1950er-Jahren Anlaufpunkt für scheidungswillige Amerikanerinnen, hier geht alles schnell und problemlos. Auch Lois, Hauptperson in Rowan Beairds „Der Club der geschiedenen Frauen“, kommt deshalb in die Wüstenstadt. Während der Wartezeit quartiert sie sich auf einer „Scheidungsranch“ ein, in der sie andere Leidensgenossinnen trifft. Die Frauen verbringen die Tage sorglos am Pool und die Nächte ausgelassen in Bars und Casinos. Eines Tages trifft eine schillernde neue Frau ein. Die schöne Greer nimmt Lois unter ihre Fittiche und vermittelt der Außenseiterin ein bisher unbekanntes Gefühl von Freiheit und Wagemut. Doch sie erwartet von Lois auch immer tollkühnere Mutproben. Auf den ersten Blick könnte man alles für eine seichte Geschichte über gelangweilte Upperclass-Girls halten. Tatsächlich ist das ein bitteres Gesellschaftsporträt einer reaktionären Zeit.
SP

Rowan Beaird:

„Der Club der geschiedenen Frauen“. Hoffmann und Campe, 384 Seiten; 24 Euro.


★★★★★ Hervorragend

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