Singen, rappen, schocken

von Redaktion

Britische Band Bring Me The Horizon überrascht Fans mit Album „POST HUMAN: NeX GEn“

Oli Sykes ist das Gesicht der Gruppe. © Daniel Vogl

Wer sich vergeblich ein neues Album von Linkin Park wünscht, kann sich nun auf „POST HUMAN: NeX GEn“ von Bring Me The Horizon (BMTH) freuen. Zwischen Metalcore und Alternative Rock laden 16 energiegeladene Songs zum Headbangen ein. Dabei sind die Themen gewohnt düster: Es geht um Gewalt, Macht und Tod – aber auch um Liebe. Wer sich darauf einlässt, wird von der bei RCA erschienenen Platte positiv überrascht.

Denn BMTH ist alles andere als eine klassische Metalband. Die Texte sind klug, der Sound ist poppig. Das Gesicht der vierköpfigen Gruppe ist Oli Sykes (37), ein bunt tätowierter Frauenschwarm mit Drogenvergangenheit, eigenem Modelabel und unverkennbarer Stimme. Er und seine Freunde gründeten die Band 2004 im englischen Sheffield. Über Nacht wurden die Teenager dank des Sozialen Netzwerks Myspace zu Stars in der Szene. Es folgten Musikpreise, Konzerte vor ausverkauften Hallen und ein Song mit Ed Sheeran.

Heute sind die Engländer im Mainstream angekommen und haben mehr als fünf Millionen Alben verkauft. Fans der ersten Stunde kritisieren diese Entwicklung. Der Vorwurf: Die Band würde sich immer mehr von ihren Wurzeln entfernen. Ihr siebtes Studio-Album beweist jedoch das Gegenteil. Die Platte erschien ohne Ankündigung – eine Überraschung. Musikalisch bleiben sich BMTH treu und gehen gleichzeitig neue Wege. Frontmann Oli schreit noch immer, aber nicht allein. So ist beispielsweise auf dem Song „AmEN“ der angesagte US-Rapper Lil Uzi Vert vertreten. Es wird gesungen, gerappt und gebrüllt. Das dazugehörige Musikvideo ist, typisch, verstörend und könnte als Trailer für einen Gruselfilm herhalten. Die Jungs aus Sheffield schocken gerne. Und das funktioniert. KILIAN GENIUS

Artikel 9 von 11