„Debatten sind viel zu hitzig“

von Redaktion

Mit transparenten Diskursen will die neue Spitze der Berliner Akademie der Künste den angesichts von Kriegen und Krisen zunehmend hitzigen Debatten in Deutschland begegnen. „Der öffentliche Diskurs wird extrem reduziert auf den Gebrauch von Schlagwörtern und bestimmten Positionen, die hochgehalten werden und reflexartige Reaktionen auslösen“, sagte der neue Akademiepräsident Manos Tsangaris. Sein ebenfalls neu gewählter Stellvertreter, Anh-Linh Ngo, sieht in der aufgeheizten Lage eine Vorbildfunktion bei der Akademie. „Wenn wir diese Debatten auf demokratischen Werten fußend, transparent, offen, zugewandt, empathisch führen, können wir viel erreichen.“ Der Komponist, Musiker und Installationskünstler Tsangaris und der Architektur-Publizist Ngo waren am Samstag für drei Jahre an die Spitze der Akademie gewählt worden. Tsangaris leitet mit Daniel Ott die Münchener Musiktheater-Biennale. Beide sind in diesem Jahr letztmals für das Festival verantwortlich. „Wir sind keine Politiker, sondern wir sind Kunstschaffende mit einem jeweils sehr unterschiedlichen Hintergrund“, sagte Tsangaris. Deswegen gehe es nicht zuerst darum, Stellung zu beziehen, sondern offene Räume für Diskussionen zu schaffen.
DPA

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