Manchmal kann Bekanntheit auch ein Fluch sein. Das Electro-Projekt Mr. Scruff kennen die wenigsten, allerdings kennen sehr viele Menschen einen Schnipsel aus dem Song „Kalimba“. Denn das einprägsame Breakbeat-Stück wurde seinerzeit von Microsoft als Beispielmusik für Windows 7 ausgewählt, um den neuen Media-Player zu demonstrieren. Das Album „Ninja Tuna“ aus dem Jahr 2008 ist allerdings mehr als bloßer Lieferant für den Tech-Giganten. Vielmehr eine amüsante Übung in Hip-Hop („Test the Sound“), Jazz und Soul. All das klingt angenehm „oldschool“, mit analogem funky Schlagzeug, vielen Samples, der großartigen Alice Russell als seelenvoller Gastsängerin („Music takes me up“) und einer guten Prise Verrücktheit („Whiplash“). Mitunter klingt alles ein bisschen ähnlich – kein Problem, solange es klingt wie eine gute Party. Jetzt ist „Ninja Tuna“ erstmals auch auf Vinyl zu haben, als Deluxe-Ausgabe mit abziehbarem Thunfisch-Sticker.
LÖ
Mr. Scruff:
„Ninja Tuna“ (Ninja Tune).
★★★★☆ Hörenswert