UNSERE KURZKRITIKEN

Münchner Serientäter

von Redaktion

Während Ludwig II. von Bayern in seinen Traumwelten lebt, sieht sich der Pathologe Hajo von Zündt in München mit einer Leiche konfrontiert. Die Frau wurde ermordet, und die Polizei hält den Verlobten für den Mörder. Hajo glaubt das jedoch nicht und geht zusammen mit seiner Assistentin Charlotte sowie seinem Freund Adam der Sache nach. Das Trio bringt in Erfahrung, dass dies keineswegs das einzige ermordete Dienstmädchen ist. Ein Muster zeichnet sich ab, das auf einen Serientäter hinweist und in höchste Adelskreise führt. Walter Christian Kärgers historischer Krimi „Der Dienstmädchenmörder“ enttäuscht durch seine Mittelmäßigkeit und das mangelnde historische Einfühlungsvermögen. Die Erzählstruktur ist konventionell und lässt Originalität vermissen. Die Hauptfiguren sind zu modern angelegt und agieren wie Menschen des 21. Jahrhunderts. Ärgerlich ist die anachronistische Wortwahl wie „Paradigmenwechsel“, „Patriarchat“ oder „Aktivistinnen“.
SP

Walter Christian Kärger:

„Der Dienstmädchenmörder“. Emons, 336 Seiten; 14 Euro.


★★★☆☆ Annehmbar

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