Deutschland, ein Sommerpärchen: Tahnee (re.) und ihre Ehefrau Juliette Schoppmann im Leo17. © Jörg Heinrich
Live-Auftritte von Podcastern sind das neue Erfolgsrezept für volle Säle und Hallen. Die Kaulitz-Zwillinge Bill und Tom haben es vorgemacht. Für ihre Konzerte mit Tokio Hotel interessiert sich kaum mehr jemand. Wenn die KlumVerwandtschaft aber live ratscht und podcastet, ist sogar die Elbphilharmonie in Hamburg ausverkauft. Genauso war es jetzt auch in München, bei einem der charmantesten und sympathischsten deutschen Podcasts. Volles Haus im Leo17, bei „Fühl Vergnügen“ mit Comedienne Tahnee und ihrer Ehefrau Juliette Schoppmann, DSDS-Vize von 2003. Oder, wie es bei den beiden in Jorge-González-Sprache heißt: „Fuhl Vergnugen“.
Eineinhalb Stunden lang plauderten Tahnee und Juliette über Gott, die Welt und ihr gemeinsames Leben in Köln – ganz entspannt in zwei Sesseln und in Jogginghosen. Also alles wie vom Podcast gewohnt, nur eben live, in echt und in Farbe. Das regenbogige Publikum amüsierte sich köstlich über Tahnees Kult-Parodie der Hamburger Schampus-Lady Claudia Obert alias „Clooooodia“ und über jede Menge Selbstironie. Die zwölf Jahre ältere „Tante Schoppi“ über Scooter-Sänger H. P. Baxxter, der sich eine 22-jährige Studentin geangelt hat: „Er heiratet jung – so wie ich!“
Nach gemeinsamem Brainstorming über den ersten lesbischen Disney-Film und Gruseln über „Spinnen, die so groß sind, dass man sie laufen hört“, standen die beiden am Ende der Podcast-Party als zwei Helene Fischers auf der Bühne. Und ihre Fans, die „Fühlis“, übten schon mal für die EM, mit „Oh, wie ist das schön“-Chören. Und das war es wirklich. Juliette und Tahnee: Deutschland, ein Sommerpärchen. JÖRG HEINRICH