Mit seiner sehr reduzierten Herangehensweise an den Blues spielte sich „Seasick“ Steve Wold in die Herzen von Fans weltweit. Ein Diddley Bo – eine auf ein Brett oder Balken genagelte Saite, gespannt mit einer Flasche oder Dose –, eine selbst gebaute Gitarre oder sonstige instrumentale Abenteuerlichkeiten genügten ihm bislang, seine archaischen Blues-Nummern unters Volk zu hämmern. Während er sich dabei allenfalls von seiner Stiefelsohle, einer Holzbox oder einem Schlagzeuger helfen ließ, bemühte er für dieses sperrig betitelte Album schon mal eine Rhythm’n’Blues-Band, Lapsteel-Klänge oder einen Background-Chor. Das offenbart unerwartet sehr viele neue Seiten des sympathischen Blueskauzes aus der San Francisco Bay – und das macht Spaß. Dass das Album unter anderem auf Kupfer-Vinyl und MusiCassette erscheint, sagt viel aus über den Künstler – und über dessen Fans.
CU
Seasick Steve:
„A Trip a Stumble a Fall down on your Knees“
(SO Recordings).
★★★★☆ Hörenswert