CD / VINYL

Die Göre im Rampenlicht

von Redaktion

Einmal, ganz kurz, stellt Charli XCX ihr Licht unter den Scheffel: „I‘m famous but not quite“ („Ich bin berühmt, aber nicht so ganz“). Das knappe Lied heißt „I might say something stupid“, eine zwischen bollernden Synthie-Rabatz geklemmte Selbstbespiegelungsballade. Hier singt sie auch, sie sehe perfekt im Hintergrund aus. Derlei Schüchternheit nimmt man ihr aber nicht wirklich ab. Die Britin mag nicht so berühmt sein wie die Kolleginnen Swift und Rodrigo, aber ihr Elektropop drängt sich mindestens so sehr ins Rampenlicht. Der Albumtitel „Brat“ bedeutet „Göre“, und das meint sie ganz selbstbewusst. Tatsächlich wollen Songs wie „Club Classics“ und „360“ im Radio rauf- und runtergehört, auf dem Dancefloor bejubelt und auf TikTok arschbewackelt werden. So infektiös tönen sie aus den Lautsprechern, sind einerseits Konfektionspop, aber eben auch Pop in Perfektion. „I‘m your Number one!“, ruft Charli XCX in „Von dutch“ und: „Gebt ruhig zu, dass ihr neidisch auf mich seid!“ Das glaubt man ihr schon eher.

Charli XCX

„Brat“ (Warner).


★★★★☆ Hörenswert

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