Da blüht uns was: Rosen-Karottenküchlein, inspiriert von Viktor & Rolf.
Fällt aus dem Rahmen: ein Schokoladenwürfel als Kunstwerk.
Ein kreativer Patissier: Shinas Shahida. Er hat die Küchlein kreiert. © Jens Hartmann (3)
Wenn sich das Karamell aus dem Schokoladenwürfel über den Teller ergießt, weiß man, was Sekundenglück ist. Auf den Löffel, in den Mund – ja, so schmeckt das, wenn alles gut ist. Seit der Eröffnung des Rosewood Hotels in München im vergangenen Oktober ist Shinas Shahida der dortige Executive Pastry Chef, zu Deutsch der Patisserie-Chef, noch klarer: der Mann für die süßen Schweinereien auf dem Teller.
„Ich kann aber auch herzhaft“, meint der gebürtige Inder und lacht. Stimmt, zum Art Afternoon Tea (siehe Artikel oben) serviert er unter anderem geräucherte Forelle, österreichische Lammpralinen und Tegyu Cannelloni. Wer angesichts vom Sommer, der jetzt ja doch irgendwie zu kommen scheint, auf Süßes wegen solcher Gemeinheiten wie „Bikini-Figur“ verzichten möchte, kann also zuckerfrei genießen. „Doch auch bei den süßen Speisen arbeiten wir nicht mit raffiniertem Zucker“, betont Shahida. In der Tradition seiner Heimat setzt er auf natürliche Gewürze und Aromen. Warum schließlich für eine Erdbeerglasur künstliche Früchte nutzen, wo uns Mutter Erde doch Sommer für Sommer herrlich süße echte Beeren schenkt?
Möglichst wenig Zucker, möglichst wenig Farbstoffe, dabei umso größerer Genuss, das ist Shahidas Anspruch. Viele Jahre hat er weltweit sein Handwerk gelernt, war ab 2015 Chef de Partie im mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant La Vie in Osnabrück, arbeitete später im mit zwei Michelin-Sternen geehrten Pâtisserie-Restaurant Coda Dessert Dining in Berlin und zuletzt als Pastry Chef im Andaz Munich. Im Rosewood möchte er sich kreativ so richtig austoben. „Die nächste Ausstellung in der Kunsthalle dreht sich um den Jugendstil. Ich hätte schon Ideen…“
KJK