Nur die Liebe zählt

von Redaktion

Dieter Thomas Kuhn nach fünf Jahren Pause zurück in München

Stillte den Schlagerdurst: Dieter Thomas Kuhn. © Pencz/dpa

Was Dieter Thomas Kuhn umtreibt: „Fremde oder Freunde? Wie wird alles sein? Wieder unzertrennlich oder ganz allein?“ Als der nimmermüde Schlagerbarde dieses Lied von Howard Carpendale mit seiner Kapelle am Ende des dreistündigen Konzerts in der ausverkauften Tollwood-Musik-Arena am Samstagabend spielt, bleiben keine Fragen offen. Die Antwort lautet: „Unzertrennliche Freunde!“. Während Dieter Thomas Kuhn (kurz: DTK) singt, schreitet er die ersten Reihen ab, nimmt Liebesbezeugungen, Umarmungen, Küsse, BHs, Sonnenblumen entgegen, posiert für Selfies – mehr Liebe geht nicht. Und das nach bereits drei Stunden Dauerliebe.

„Das Festival der Liebe“ lautet der Titel der Tour, die den jetzt schon unsterblichen DTK mit seiner schlagertreuen Band nach fünf Jahren Pause (Corona lässt grüßen) wieder nach München geführt hat. Fünf unendliche Jahre. „Das passiert nie wieder“, verspricht DTK unter dem Jubel der Fans. Die dürstet nach Schlager, nach Liebe, nach DTK, dürstet nach heiler (normaler) Welt. „Oh, wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen“ singen sie während des Konzerts minutenlang. EM-Stimmung im Tollwood-Zelt.

Wer ein DTK-Konzert besucht, bekommt seit 30 Jahren das Gleiche: deutsche Schlager der Sechziger und Siebziger, einen DTK, der jedes Konzert mit so viel Leidenschaft spielt, als wäre es sein erstes. Das Einzige, was im Laufe der Jahre ein bisserl größer geworden ist, ist das Bäuchlein des Barden. Süß ist es dennoch. Liebe geht halt auch durch den Magen.

Ein DTK-Konzert ist auch drei Stunden mitsingen. In Blümchenhemden, bunten Hosen und mit Blumen im Haar. Drei Stunden beste Laune, von der Oma bis zum Enkelkind – da fällt es gar nicht groß ins Gewicht, dass der Sound an diesem Abend nicht der beste ist. Egal, die Texte kann ja eh jeder.

Ein Lied hat DTK überraschenderweise nicht gespielt: „Ein Festival der Liebe“ von Jürgen Marcus. Das holen wir hier nach, mit leicht abgeändertem Text: „Zum Festival der Liebe, lädt DTK alle ein. Und alle, die so sind wie wir, sollen auf dem Tollwood sein. Ein Festival der Liebe, das braucht die ganze Welt – weil ohne Liebe alles fehlt.“ ARMIN RÖSL

Artikel 8 von 11