Er nennt sie „eine der mächtigsten Führungspersönlichkeiten“, ein „Teufelsweib“ und eine Frau „ohnegleichen in der heutigen Welt“. Tatsächlich fährt der Autor Sung-Yoon Lee schwere Geschütze auf, um eine Politikerin zu beschreiben, die im Westen eine Aura des Geheimnisvollen umgibt. Es handelt sich um Kim Yo Jong, die jüngere Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un. Ihren ersten internationalen Auftritt hatte die heute 36-Jährige 2018 als Vertreterin der nordkoreanischen Delegation bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang. Seitdem ranken sich wilde Spekulationen um sie. Der Autor beschreibt „Die Schwester“ als Kims wichtigste Vertraute und mächtige Propagandachefin. Tatsächlich sendet sie aus ihrer Giftküche Hassbotschaften und Fake-News in die Welt, die ihresgleichen suchen. Sung-Yoon Lee hält Nordkorea für ein kommunistisches Königreich und gibt interessante Einblicke in die absolutistisch regierende Kim-Dynastie.
SP
Sung-Yoon Lee:
„Die Schwester“. Hoffmann und Campe, 304 S.; 24,30 Euro.
★★★★☆ Lesenswert