Als das Album „Burning Hell“ im Jahr 1959 aufgenommen wurde, musste John Lee Hooker zumindest wirtschaftlich noch durchs Feuer. Denn Blues war noch ein Nischen-Genre (die Nachwuchskräfte vor allem aus England sorgten erst ein paar Jahre später für das Revival). Die Platte zeigt Hooker denn auch in grimmiger Höchstform. Begleitet nur von seiner akustischen und leicht verstimmten Gitarre – die er eigentlich wie ein Percussion-Instrument bearbeitet, grummelt und summt der Mann aus Mississippi eigene Songs, aber auch Stücke, die bereits Howlin‘ Wolf, Muddy Waters, Lightnin‘ Hopkins und Big Bill Broonzy im Repertoire hatten. Hooker macht sie sich mit seinem typischen Stoizismus zu eigen. Ein echter Rohdiamant ist diese Platte, die jetzt analog gemastert und in feiner Aufmachung wieder vorliegt. Über die Misogynie „I don‘t want no Woman if her Hair ain‘t no longer than mine“ kann man hinwegsehen – da muss er ja selber lachen.
LÖ
John Lee Hooker:
„Burning Hell“ (Concord / Craft / Bluesville).
★★★★★ Hervorragend