CD / VINYL

Tragische Legende

von Redaktion

Gerade mal zwei (sehr gute) Platten hatte die tragische Figur Amy Winehouse veröffentlicht, als sie im Alter von 27 Jahren starb. Dann setzte eine Legendenbildung ohnegleichen ein, die notwendigerweise dazu führte, dass der Rang der Sängerin heute wohl überschätzt wird. Andererseits lohnt es sich eben doch, noch einmal hinzuhören, was diese Frau geleistet hat. Der Soundtrack zum im Frühjahr erschienenen Biopic „Back to Black“ bietet dazu Gelegenheit, zumal er sie in eine Reihe mit ihren Vorbildern stellt. Los geht’s denn auch mit dem Jazz-Klassiker „Straight, no Chaser“ von Thelonious Monk. Wir hören die Sechziger-Girlband Shangri-Las, mit der sich Winehouse nicht nur die Bienenkorbfrisur teilte, sondern auch die Attitüde des „Spiels mit dem Feuer“. Die Specials und die Libertines steuern britische Working-Class-Vibes bei, Billie Holiday emotionale Tiefe. Am Ende singt Nick Cave rührend seinen „Song for Amy“. Die meisten ihrer eigenen Lieder – und das ist kein kleines Verdienst – müssen sich bei diesem illustren Reigen nicht verstecken. Ihre große Stimme ohnehin nicht.

Amy Winehouse:

Back To Black (Soundtrack) (Universal).


★★★★★ Hervorragend

Artikel 4 von 8