UNSERE KURZKRITIKEN

Zerrüttete Freundschaft

von Redaktion

Erst das Traumduo des Jazz in der DDR, dann das spektakuläre Zerwürfnis: Durch die Autobiografie des Saxofonisten und Komponisten Günther Fischer zieht sich wie ein roter Faden auch die Geschichte des Filmstars und Sängers Manfred Krug. „Die Zusammenarbeit mit Manfred Krug war eine der schönsten und kreativsten Zeiten in meinem Leben“, schreibt Fischer in seinen Erinnerungen, die zu seinem 80. Geburtstag erschienen sind. „Künstlerisch verstanden wir uns ausgezeichnet.“ Doch menschlich war es irgendwann aus. Fischer war schon zu DDR-Zeiten vor allem als Filmkomponist Legende. Mit seiner Band tourt der Musiker, der inzwischen in Irland lebt, bis heute. In seinem Buch kommen Wegbegleiter wie Armin Mueller-Stahl oder Andreas Dresen zu Wort. Aber keine Etappe scheint Fischer so nah zu gehen wie die mit Krug. Der hatte im Januar 1993 bitter mit Fischer abgerechnet. „Als Freund, muss ich sagen, bist du eine Null, ein klassisches DDRProdukt, einer von den armen Hunden, mit denen sie’s ja machen konnten.“ Fischer weist die Vorwürfe zurück.
VSR

Günther Fischer:

„Autobiografie“. Eulenspiegel, 304 Seiten; 28 Euro.


★★★★☆ Lesenswert

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