Italien so nah… Draußen, auf den Stufen des Nationaltheaters, drücken satte 34 Grad. Drinnen hält Dirigent Francesco Ivan Ciampa bei Giuseppe Verdis Festspiel-„Troubadour“ den Pulsschlag mit dem fabelhaften Bayerischen Staatsorchester hoch, trägt die Sängerinnen und Sänger, lässt die Hits rhythmisch federn und farbig züngeln. Ein Glück, denn die Inszenierung taugt nur zum Wegschauen. Aber der Spruch, dass fünf gute Solisten für eine gute Oper reichen, greift auch hier: Yulia Matochkina singt eine Azucena von glühender Intensität. Als Graf Luna vereint George Petean Kraft mit höchst kultivierter Gestaltung und einem glaubhaften Liebesgeständnis. Dem lauscht, das Gift bereits im Körper, Marina Rebekkas leuchtkräftige Leonora nur halbherzig (Foto: Janis Deinats). Sie gehört Manrico, als der sich Vittorio Grigolo ungebremst verausgabt. Offenbar so sehr, dass er nach nur einem Vorhang spurlos verschwindet. Imponierend auch Tareq Nazmi als Ferrando und natürlich der Staatsopernchor. Großer Jubel! (Weitere Vorstellung am morgigen Dienstag, 2. Juli; Karten unter Telefon 089/2185-1920.)GABRIELE LUSTER