FILMFEST MÜNCHEN

Vogelwilde Utopie

von Redaktion

Sandra Hüllers neues Werk – und alle flippen aus. Die Schauspielerin („Anatomie eines Falls“, „The Zone of Interest“) ist unfreiwillig zum deutschen Star hochgejubelt worden. Dabei will sie einfach nur ihre exzellente künstlerische Arbeit machen. Vielleicht ist sie deshalb nicht zur Premiere ihres neuen Films „Zwei zu eins“ bei der Eröffnung des Filmfests München gekommen. In Natja Brunckhorsts zweiter Regiearbeit spielt sie Maren, eine Frau, der die Herzen gleich zweier Männer zufliegen. Der eine ist ihr Gatte Robert (Max Riemelt), der andere Volker (Ronald Zehrfeld), ein alter Freund – und noch ein bisschen mehr als das. Es ist Juli 1990, die Mauer gefallen, eine merkwürdige Übergangszeit zwischen ehemaliger DDR und Neubeginn als Teil der Bundesrepublik Deutschland. Die politisch Verantwortlichen bunkern sämtliche nunmehr wertlosen Ostmark-Scheine unter der Erde. Maren, Robert und Volker entdecken den Zugang dorthin, sammeln säckeweise Kohle ein – und überlegen sich mithilfe von Roberts Onkel (Peter Kurth) ein raffiniertes System, das viele Geld in harte West-Währung umzutauschen. Die Utopie einer besseren Welt als launige Sommerkomödie. (Heute, 18 Uhr, im Deutschen Theater; 6. Juli, 21 Uhr, im Kino Sendlinger Tor.)
KJK